„Das
bin ICH!"
Das
Bildnis des Menschen gehört neben der Landschaft und dem
Stillleben zu den „klassischen" künstlerischen
Themen und zieht sich wie ein roter Faden durch alle Epochen
der Kunstgeschichte. Kaum ein Bereich der überaus vielfältigen
Porträtkunst ist jedoch so interessant wie der, in dem
sich der Künstler selbst thematisiert und reflektiert.
Selbstporträts formulieren die eigene biografische,
gesellschaftlich vermittelte Seinserfahrung und ermöglichen
in aktuellen Formen der bildnerischen Darstellung sowohl eigene
Identitätsprozesse als auch kritische Abgrenzungen. Die
Künstlerinnen und Künstler konstruieren und erfinden
komplexe und mannigfaltige Identitäten und charakterisieren
sich statt durch „ Abbilder" durch ihre Konzepte,
die oft zu prozesshaften und collageartigen Arbeiten führen
- vom fotorealistischen Naturalismus bis zur Abstraktion. Oft
werden Artefakte als Stellvertreter benutzt, selbst Gegenstände
des persönlichen Gebrauchs dienen dazu, ein „Porträt"
der Lebenszustände und der seelischen Beschaffenheit zu
„zeichnen".
Der Künstler ist Modell und Akteur zugleich,
die Frage nach dem „ Wer bin ich?" bleibt die treibende
Kraft. Die „Blicke" des Künstlers aus dem „Bild"
und die Suche des Betrachters nach dem „Wiedererkennen"
sind der Ausgangspunkt eines vielfältigen Dialogs. Auf
der Suche nach Mitstreitern im Erkenntnisprozess von Selbstreflexion,
ambivalenter Identität und komplexer Alltagswirklichkeit
zeigen die Bildnisse und Inszenierungen, ein „individuelles
Gesicht" - neugierig, witzig, ironisch, ernst und lustig,
traurig, dramatisch, melancholisch und tragisch. 58 Künstlerinnen
und Künstler aus der Region, dem Köln-Bonner Raum,
aus Belgien und den Niederlanden beteiligen sich an dieser offenen,
nicht jurierten Ausstellung vom 5, November 2006 bis März
2007 im Eifelmuseum Blankenheim.
Konzept:
Eva-Maria Hermanns
Eine Ausstellung des Fördervereins
Fotos: Bernhard
Romanowski
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